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Das Misox (italienisch Val oder Valle Mesolcina) ist ein Tal im Schweizer Kanton Graubünden südlich des San-Bernardino-Passes.

 

 

Das Tal erstreckt sich vom San-Bernardino-Pass in südlicher Richtung bis Grono, wo es sich mit dem Calancatal vereinigt, und von dort westwärts bis an die Tessiner Grenze kurz vor Bellinzona. Durch das Misox fliesst die Moësa, die kurz hinter der Tessiner Grenze in den Tessin (italienisch: Ticino) mündet. Nachbartäler sind im Westen das Calancatal und im Osten das Val San Giacomo in Italien.

Das Misox ist wie das Bergell und das Puschlav ein Bündner Tal südlich des Alpenhauptkammes. Im Misox wird Italienisch gesprochen wie im Bergell und Puschlav und nicht wie im restlichen Graubünden Schweizerdeutsch oder Rätoromanisch.

In Grono wurde am 11. August 2003 mit 41,5 °C die offiziell höchste je gemessene Temperatur in der Schweiz registriert.

 

Das Misox liegt in der der Bündner Region Moësa. Bis zur Gebietsreform im Kanton Graubünden 2015–2017 bestanden die Verwaltungskreise Mesocco, Roveredo und Calanca im ehemaligen Bezirk Moësa, der durch die Region Moësa abgelöst worden ist.

Zum Misox (ohne Calancatal) gehören folgende Gemeinden:

 

Schon im Mittelalter führte eine einfache Transitstrasse durch das Misox, die den Süden mit dem Norden Europas verband. Um 1750 wurde sie ausgebaut und verbreitert. 1818–1822 wurde eine neue Passstrasse unter der Leitung des Tessiner Ingenieurs Giulio Pocobelli über den San Bernardinopass gebaut, die noch heute im Sommerhalbjahr befahrbar ist.

1907–1972 wurde das untere Misox durch eine elektrifizierte Schmalspurbahn befahren, die von Bellinzona bis Mesocco führte; seither bestehen verschiedene Postautoverbindungen nach San Bernardino, Thusis und Chur.

Seit 1967 verbindet der 6,6 Kilometer lange San Bernardino-Strassentunnel die Dörfer San Bernardino und Hinterrhein, seit 1973 führt die Halbautobahn A13 durchgängig von Bellinzona nach Chur.

Seit Jahrhunderten gibt es zusätzlich Saumpfade und Wanderwege über den San-Jorio-Pass, wo man zum Comersee kommt, und durch das Val de la Forcola und den Forcola-Pass erreicht man Chiavenna